LKW auf einem Feldweg in Büsdorf auf Höhe der geplanten L93n lassen erahnen, was durch die auf den Schwerlastverkehr ausgerichtete Trasse mit prognostizierten 12.000 Fahrzeugen/Tag auf Fliesteden, Büsdorf und Ingendorf zukommt. (Foto: privat)
Naturerhalt
statt Straßenasphalt!
Die L93n geht alle an. Sie betrifft nicht nur die Landwirte, sondern alle Büsdorfer, Fliestedener, Ingendorfer, Stommelner, Niederaußemer, Oberaußemer, Bedburg-Rather sowie alle Naturliebhaber, Pferde- und Hundefreunde, die unsere Region für ihre Naherholung schätzen.
Wer jetzt nicht handelt, könnte später ein böses Erwachen erleben.
Wir als Bürgerinitiative Stoppt L93n! sind ein Zusammenschluss von BürgerInnen und Landwirten der betroffenen Orte. Unser Ziel ist es, alle Betroffenen über die wahre Dimension des Projekts aufzuklären und den Bau der Straße zu verhindern.
Worum geht es?
Die frühzeitige Bürgerbeteiligung zum Bau der L93n am 09. und 10.08.2023 hat deutlich gemacht:
Die geplante L93n ist keine „Ortsumgehung“, sondern – laut Straßen NRW – eine übergeordnete Straßenbaumaßnahme, die für den Strukturwandel in der Region angeblich „notwendig und alternativlos“ sei.
Unser Eindruck:
Unsere Region mit ihren wertvollen landwirtschaftlichen Flächen wird einer rückwärtsgewandten Infrastrukturpolitik geopfert. Statt zur Entlastung unserer Orte dient die L93n vor allem der Anbindung bereits geplanter Gewerbe- und Industriegebiete, also dem LKW-Verkehr und bringt uns neue Belastungen:
Transitstrecke L93n
Für LKW aus dem In- und Ausland wird die L93n die bevorzugte maut- und staufreie Abkürzung von der A61 über die K22n zur A1 und A57. Das bedeutet eine geringe Entlastung der Ortsdurchfahrten – minus 2.000 Fahrzeuge pro Tag – dafür im Jahr 2030 ein Plus von 12.000 Fahrzeugen täglich hinter unseren Gärten!
Mehr Verkehr mit Überlauf-Effekt
Durch dieses Vorhaben wird zusätzlicher LKW-Verkehr angezogen; bei Überlastung der L93n und B59 werden Kfz auf die Ortsdurchfahrten von Fliesteden und Büsdorf ausweichen.
Flächenfraß
61,3 ha bestes Ackerland (95/100 Bodenpunkte) gehen nur durch die L93n unwiederbringlich verloren. Die geplanten Folgeprojekte (Gewerbe- und Industriegebiete) werden den Flächenverlust vervielfachen.
Wir brauchen diese Flächen auch in Zukunft für unsere Ernährungssicherheit!
Der „große Graben“
- Eine unserer letzten zusammenhängenden Landschaftsflächen mit der Naturidylle Ingendorfer Tal wird zerschnitten, mit starken Auswirkungen auf die Tierwelt und den Naherholungswert. Es gibt keine zusätzliche Querungsmöglichkeit des Straßengrabens L93n, Feldwege – und damit Reit-, Rad- und Fußwege – enden im Nichts.
- Büsdorf wird eingekesselt, Fliesteden und Ingendorf werden voneinander abgeschnitten.
- Die zusätzliche Versiegelung verschärft zudem die bereits heute kritische Situation des bei Starkregen regelmäßig überfluteten Büsdorfer Unterdorfs.
Kostenexplosion
Der Landesbetrieb Straßen.NRW rechnet 2023 mit geschätzten Baukosten von 28 Mio € für die L93n.
Die Kostensteigerung von 17 Mio € zur Schätzung von 2011 (11 Mio €) wird durch gestiegene Baukosten erklärt.
In den 28 Mio. € sind die Kosten für den Flächenkauf noch nicht enthalten! Diese können im zweistelligen Millionenbereich liegen. Ebenso gibt es keine Schätzungen der Folgekosten für den Unterhalt der fertigen L93n, beispielsweise für die Instandhaltung der Brücken oder der Versickerungsanlagen.
Kurzum: Die Kosten für die L93n sind intransparent. Sie werden weit über 28 Mio. € betragen!
Dieses Geld fehlt für die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur, für unsere maroden Straßen und Schienenwege, für Kindergärten, Schulen, Altenheime, Polizei- und Feuerwehrstationen.
St. Florian Prinzip
Die Entlastung von Fliesteden und Büsdorf geht zu Lasten von Bedburg Rath, Niederaußem und besonders Oberaußem, wo die K22n eine Verdreifachung des Verkehrs (+9.700 Fzg. täglich) im Jahr 2030 bringen wird.
Der 36 m breite Regelquerschnitt der L93n. (Quelle: Straßen NRW)
In Zeiten von Klimawandel und Verkehrswende brauchen wir zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen – auch zur Sicherung unserer Ernährung!
Es ist Aufgabe einer Verwaltung, bürgernah zu planen.
Um eine wünschenswerte Zukunft zu schaffen, reicht es nicht aus, die Vergangenheit zu extrapolieren und das Ergebnis als „zwangsläufig“ und „alternativlos“ darzustellen – das ist ideenlos und damit verantwortungslos.
Wir fordern daher eine Beteiligung der Bürger an der Erarbeitung nachhaltiger Alternativen!
- Erhalt unserer wertvollen Ackerflächen (>95/100 Bodenpunkten) für unsere Ernährung
- Naturerhalt für Mensch und Tier
- Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrten
- Ausbau des ÖPNV und der Schienenwege (Ausbau Straßenbahn Linie 4; ÖPNV-Anschluss an die DB in Stommeln) in einem multimodalen Verkehrskonzept, das alle Verkehrsarten einbezieht
- Ausbau von Radwegen zwischen den Orten statt an der weit entfernten L93n
- Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrten
- Sinnvolle Parkraumkonzepte in unseren Dörfern
- Einbeziehung der RWE-Werksbahnen in ein zukünftiges Verkehrskonzept
Für all dies gibt es bereits Konzepte.
„Zur Reduktion der Verkehrsbelastung im Allgemeinen sowie des Flächenverbrauchs im Besonderen werden deshalb die Forderungen nach attraktiven Alternativen zum Autoverkehr lauter, um damit Straßen und Innenstädte deutlich zu entlasten.“
(Endbericht Masterplan Mobilität der Kreisstadt Bergheim, 2022, S. 120)
Sie müssen gemeinsam mit uns weitergedacht werden!
Doch um überhaupt handlungsfähig zu bleiben, müssen wir zunächst verhindern,
dass durch den Bau der L93n Fakten geschaffen werden!
Denn Flächen und Gelder kann man nur einmal verbrauchen.
Helft daher mit, dieses sinnlose Projekt zu stoppen!
- Informiert Eure Familien, Freunde und Bekannte – denn viele wissen noch nicht, was auf sie zukommt!
- Unterschreibt unsere Petition,
- Unterstützt uns durch Spenden oder Mitarbeit in der Bürgerinitiative.
Nehmt gerne Kontakt mit uns auf.
Onlinepetition
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